VDL Hydrogen Systems und Battolyser Systems bündeln ihre Kräfte
Bildunterschrift (v. li. n. re.): Mattijs Slee (Battolyser Systems) und Willem van der Leegte (VDL Groep).

VDL Hydrogen Systems und Battolyser Systems bündeln ihre Kräfte

18 Juli 2025

Battolyser Systems und VDL Hydrogen Systems bringen gemeinsam den ersten voll flexiblen Elektrolyseur für industrielle Großanwendungen auf den Markt. Das fusionierte Unternehmen wird den Elektrolyseur mit VDL Groep als Produktionspartner entwickeln und auf den Markt bringen. Dieser Elektrolyseur wird künftig grünen Wasserstoff mit Strom aus Sonnen- oder Windenergie erzeugen.

Wasserstoff wird eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen und hat das Potenzial, der Energieträger der Zukunft zu werden. Obwohl die Entwicklungen in vollem Gange sind, müssen noch Hindernisse überwunden werden. Elektrolyseure sind beispielsweise noch relativ teuer, die Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff noch im Aufbau befindlich und die Strom- und Netzkosten noch zu hoch. Die Mengen an grünem Wasserstoff werden voraussichtlich erst ungefähr 2030 ein beträchtliches Ausmaß erreichen.

VDL Hydrogen Systems beschäftigt sich mit 15 Mitarbeitenden seit 2022 mit der Entwicklung eines Elektrolyseurs für industrielle Großanwendungen. Daraus entstand eine Versuchsanordnung in der Größe eines Seecontainers, mit der Tests zur Produktivitätssteigerung und Kostensenkung durchgeführt werden. Das Herzstück dieser Versuchsanordnung ist ein aus Dutzenden von gestapelten Zellen bestehender „Stack“, durch den ein Elektrolyt (Wasser mit Lauge) fließt. Jede Zelle enthält zwei durch eine Membran voneinander getrennte Elektroden, durch die Strom geleitet wird, der auf der einen Seite für die Wasserstoffproduktion und auf der anderen Seite für die Sauerstoffproduktion sorgt. Der erzeugte Sauerstoff und Wasserstoff werden vom Elektrolyt abgeschieden und anschließend gereinigt, um beispielsweise für die Herstellung von nachhaltigen Kraftstoffen oder Stahl eingesetzt zu werden.

Die Schlagkraft weiter erhöhen

Willem van der Leegte, der Generaldirektor von VDL Groep, erklärt: „Die Bündelung der Kräfte hinsichtlich der Kompetenzen der beiden Aktivitäten wird die Schlagkraft und Wettbewerbsfähigkeit weiter erhöhen. Damit werden hochmoderne, selbst entwickelte Elektrolyseure realisiert, die es den Kunden ermöglichen, wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoff in großem Maßstab zu produzieren. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen des Umstiegs auf eine nachhaltige Energieversorgung.“

Ein besseres Produkt entwickeln

Mattijs Slee, der CEO von Battolyser Systems, erläutert: „Unsere Technologien ergänzen sich, und gemeinsam können wir ein besseres Produkt entwickeln, das wir mit VDL Groep als Produktionspartner in industriellem Maßstab an unsere Kunden liefern können.“

Das fusionierte Unternehmen plant die Markteinführung des ersten voll flexiblen Elektrolyseurs mit einer Leistung von bis zu 15 Megawatt, der etwa 300 Kilogramm Wasserstoff in der Stunde erzeugen kann. Zum Vergleich: Aus 1 Kilogramm Wasserstoff können 20 Kilogramm CO2 -freier Stahl hergestellt werden.

Die derzeit auf dem Markt erhältlichen Elektrolyseure für industrielle Anwendungen können nicht einfach ein- und ausgeschaltet werden. Voll flexible Elektrolyseure bieten einen enormen Vorteil, wenn es darum geht, erneuerbare Energien wie Windenergie in unser zukünftiges Energiesystem zu integrieren. Bei starkem Wind können flexible Elektrolyseure überschüssigen Strom in Wasserstoff umwandeln und in ein Leitungsnetz einspeisen. Bei schwachem Wind können die Elektrolyseure abgeschaltet werden und die an das Leitungsnetz angeschlossenen Kunden werden mit gespeichertem oder importiertem Wasserstoff versorgt.

Die Energiewende beschleunigen

Mit ihrem Offshore-Windpotenzial, ihrer Infrastruktur und ihren industriellen Wasserstoffkunden sind die Niederlande gut gerüstet für den Aufbau einer starken Wasserstoffwirtschaft. Dieser Zusammenschluss wird eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer niederländischen Wertschöpfungskette spielen, um unsere nationale Energiewende zu beschleunigen und Produkte in andere Länder zu exportieren.

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